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Ratgeber Morbus Crohn

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Morbus Crohn
Entstehung von Morbus Crohn

Die Ursachen für die Entstehung von Morbus Crohn konnten bislang nicht nachgewiesen werden. Eine gewisse Erbdisposition wird vermutet, allerdings sind nach heutigem Wissensstand mehr als 70 Gene bekannt, die sich mit Morbus Crohn in Verbindung bringen lassen. Eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entstehung von Morbus Crohn scheinen auch Umweltfaktoren zu spielen. Gesichert ist mittlerweile, dass Raucher ein doppelt so hohes Risiko tragen, an Morbus Crohn zu erkranken, als Nichtraucher. Rauchen kann also ein Mitfaktor bei der Entstehung von Morbus Crohn sein.

Entstehung von Morbus Crohn

Weder die Entstehung, noch die Ursachen und die Entwicklung von Morbus Crohn konnten bis heute geklärt werden. Der Namensgeber der Krankheit Burrill B. Crohn ging von einer durch Viren und Bakterien innerhalb der Zellen ausgelösten Erkrankung aus, was bis heute nicht nachgewiesen werden konnte. Klassifiziert wird Morbus Crohn als Autoimmunerkrankung, also einer überschießenden Immunreaktion auf körpereigene Gewebe, hier der Schleimhaut des Darms.

Spezifische Erreger, die für die Entstehung von Morbus Crohn verantwortlich sind, konnten bislang nicht nachgewiesen werden. Dr. Jan Wehkamp, Stuttgart, hat eine andere Erklärung. Er geht nicht von einem übereifrigen Immunsystem aus, das zur Entstehung von Morbus Crohn führt, sondern von einer Darmabwehrschwäche gegen Bakterien direkt an der Darmoberfläche. Hierdurch können Bakterien in die Darmschleimhaut eindringen, die in Folge dessen mit einer Entzündung auf das bakterielle Eindringen reagiert.

Ursachen für die Entstehung von Morbus Crohn

Ein Auslöser, der für die Entstehung von Morbus Crohn verantwortlich ist, kann zwar (noch) nicht benannt werden, dafür sind einige Faktoren bekannt, die die Entstehung begünstigen können. Vor allem die familiäre Häufung lässt darauf schließen, dass eine genetische Veranlagung für die Entstehung von Morbus Crohn nahe liegt. Erkrankungen in der nahen Verwandtschaft erhöhen das Risiko, dass auch andere Familienmitglieder an Morbus Crohn erkranken um das Zehnfache. Nicht bei allen, aber bei einigen Morbus Crohn Patienten konnten Forscher Defekte bestimmter Gene aufdecken. Das auf dem Chromosom 16 liegende NOD2/CARD 15 zum Beispiel ist ein wichtiger Bestandteil von Immunzellen, wie sie in der Darmschleimhaut vorkommen, und bei Morbus Crohn Patienten verändert.

Entstehung von Morbus Crohn durch Umweltfaktoren

Einige Studien deuten darauf hin, dass auch gewisse Umweltfaktoren bei der Entstehung von Morbus Crohn eine Rolle spielen könnten. So ist die Krankheit in Industrienationen deutlich häufiger anzutreffen als in sog. Entwicklungsländern. Der Grund könnte in den Nahrungsbestandteilen zu finden sein, denn auch der erhöhte Konsum raffinierter Kohlenhydrate steht im Verdacht, an der Entstehung von Morbus Crohn beteiligt zu sein. Auch ein gestörtes Immunsystem oder Rauchen stehen in Verdacht, an der Entstehung von Morbus Crohn beteiligt zu sein.

Judith Schomaker

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Therapie Morbus Crohn

Eine Heilung von Morbus Crohn ist derzeit nicht möglich. Daher zielt die Therapie in erster Linie auf eine Verringerung der Beschwerden. Ebenso steht eine möglichst lange symptomfreie Zeit als Therapieziel ganz oben auf der Liste. In vielen Fällen lässt sich ein ganz normales Leben trotz Morbus Crohn realisieren. Medikamente kommen je nach Aktivität der Darmentzündung zum Einsatz. Hierzu werden i. d. R. synthetische Glukokortikoide eingesetzt. Bei schwerer Entzündungsaktivität können Immunsuppressiva verabreicht werden, die das Immunsystem unterdrücken.

Eine Ernährungstherapie wird ebenfalls zur Therapie eingesetzt. Besonders bei Kindern ist diese die erste Wahl.

Diagnose Morbus Crohn

Durchfall und rechtsseitige Bauchschmerzen zählen zu den Leitsymptomen von Morbus Crohn. Da auch viele andere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts mit diesen Beschwerden einhergehen, ist eine differenzierte Diagnose unumgänglich. Denn nur mit einer sicheren Diagnose Morbus Crohn kann der Arzt die geeignete Therapie auf den jeweiligen Patienten abstimmen, den Verlauf der Erkrankung beurteilen und bei Zeichen, die auf eine Verschlimmerung des Krankheitsbildes hindeuten, umgehend eingreifen. Neben dem Gespräch mit dem Patienten und der körperlichen Untersuchung stehen dem Mediziner sowohl bildgebende Verfahren als auch Laborparameter zur Verfügung, mit der er in der Lage ist, seine Diagnose zu sichern.

Morbus Crohn bezeichnet eine chronische Darmentzündung, die in der Regel schubweise auftritt und für die es keine Heilung gibt. Erstmals wurde im Jahr 1932 eine Definition der Krankheit von ihrem Namensgeber Burrill B. Crohn aus New York veröffentlich. Die Leitsymptome haben bis heute ihre Gültigkeit behalten. In seiner Veröffentlichung benennt Crohn die typischen klinischen Symptome der regionalen Enteritis, wie Morbus Crohn auch bezeichnet wird, mit Durchfall, Unterbauchschmerzen, Fieber und Gewichtsverlust. Es gibt keine Geschlechtsdisposition bei Morbus Crohn, Männer und Frauen erkranken gleich häufig. Familiäre Häufungen sind zu beobachten.